Zur Einweihung der Waldschule

Bürgermeister Wilhelm Willinger

zur Einweihung der Waldschule im Jahre 1967

Am Tage der Einweihung der Waldschule hat diese bereits eine jahrelange Vorgeschichte. In den Jahren 1953 – 1955 wurde die erste Volksschule nach dem Kriege, die jetzige Schillerschule an der Umgehungsstraße, errichtet. Doch nach einer kurzen Zeitspanne trat die damalige Schulleitung erneut mit dem Wunsch nach neuen Schulräumen an den Gemeinderat heran. Die zunehmende Einwohner- und damit auch Schülerzahl sowie die geringe Auslegung der neu gebauten Schule erforderten eine abermalige Erweiterung der Schulräume. Es dauerte jedoch Jahre, bis der Gemeinderat auf diese Anregung einging. Am 4.8. 1961 beschloss er, die Planung für einen Erweiterungsbau auf dem Reservegelände der Schillerschule in Auftrag zu geben. Das Oberschulamt lehnte diesen Standort jedoch wegen der nahen B 39 ab. Auch die Mehrheit der Eltern sprach sich wegen des günstigeren Einzugsbereiches für den Platz im Waldgelände an der Ziegelstraße aus. Daraufhin entschied sich das Gemeinderatsgremium am 3. 11. 1961 ebenfalls für den Standort der jetzigen Waldschule. und am 21.8. 1962 wurde der Beschluss zur Ausschreibung eines diesbezüglichen Architektenwettbewerbes gefasst. Der Auftrag zur Planung und Bauleitung erhielten dann die 1. Preisträger dieses Wettbewerbes, die Werkgemeinschaft Freie Architekten in Karlsruhe. Die erste Auftragserteilung erfolgte am 15.9.1964 an die Firma Menges, Rauenberg, für die Erd-. Beton- und Maurerarbeiten. Während der Bauzeit beschloss der Gemeinderat, das Raumprogramm zu erweitern, einen dritten Pavillon anzugliedern und auch die geplante große Turnhalle gleich mitzubauen. Die ersten 10 Schulräume wurden an Weihnachten 1966 in Betrieb genommen. Die Einweihung der Schule wird heute erst vorgenommen, weil man die Fertigstellung des Gesamtkomplexes mit den Außenanlagen abwarten wollte. Die Schule ist modern, zweckmäßig, sachlich und solide gebaut. Die gesamte Anlage macht mit den einzelnen Baukörpern einen durchdachten, abgerundeten und harmonischen Eindruck. Das Projekt fordert den Beschauer heraus, sich mit ihm auseinanderzusetzten. Dieser Neubau entspricht seiner äußeren Gestaltung nicht dem Geschmack vieler Einwohner unserer Stadt. De Kritik richtet sich gegen die starke Betonverwendung und die Nüchternheit des Bauwerkes. Trotzdem ist dieser Bau hervorragend geeignet, seine Aufgabe als Schulgebäude zu erfüllen. Er wird manchen in Jahren seine Vorzuge durch die geringen Unterhaltungskosten, durch die Güte der verwendeten Bauelemente und durch die gelungene Einbindung in die Landschaft eröffnen.

Willinger Bürgermeister

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