Grundschule – Halbtagsschule wurde zur Ganztagsschule
Unser Maskottchen Waldi, Quelle: Waldschule Walldorf
In den letzten Jahren wurden im Halbtagsbetrieb mit Schülerbetreuung schon viele Elemente der neuen Ganztagsschule gelebt. Diese Erfahrungen wurden in die neue Ganztagsschule mitgenommen.
Für das Schuljahr 2014/15 meldeten bereits fast 100 % der Eltern ihre Kinder für den Ganztagsbetrieb an. In den folgenden Schuljahren wurde der Ganztagsbetrieb der Grundschule in allen Klassenstufen eingerichtet. Halbtagsschüler der Grundschule werden an der 4-zügigen Schiller-Grundschule in einer Klasse beschult oder besuchen an der Waldschule in Klappklassen beschult.
Kreative Betätigung, selbstständige Arbeitsphasen, Bewegung und Entspannung, Zeit für individuelle Betreuung der Schülerinnen und Schüler sowie Gespräche, Pausengestaltung und gemeinsames Mittagessen fügen sich zu einem ganzheitlichen Lern- und Lebensumfeld zusammen.
Der Wechsel zwischen Wochenplan, Stationenlernen und Frontalunterricht aber auch die Steuerung der Lernprozesse durch jedes einzelne Kind als innere Rhythmisierung sind sehr wichtig. Lernstrategien entwickeln, Lernhilfen erhalten, Kontakte zu anderen Lernpartnern aufnehmen, Entspannungsphasen bewusst erfahren und Vieles selbst mitgestalten sind sehr verständliche Elemente des Tages- und Wochenrhythmus.
Je nach Schulart sind diese pädagogischen Elemente verschiedenartig an der Waldschule eingebunden.
In der Ganztagsgrundschule wird aus lernpsychologischen Gründen dem „4 + X – Rhythmus“ (4 Stunden Unterricht am Vormittag, 2-4 Std am Nachmittag) der Vorzug gegenüber dem „6 + X – Rhythmus“ gegeben.
Der Unterricht ist geprägt von einem Wechsel der Lehr- und Lernformen und der Lernorte als äußere Rhythmisierung.
Der Unterricht beginnt um 08:00 Uhr und endet Montag bis Donnerstag um 15:30 Uhr, am Freitag um 13:15 Uhr.
Die schulische Betreuung beginnt um 7:00 Uhr morgens. Es erfolgt ein gleitender Übergang des Unterrichtsbeginns. Der erste Unterrichtblock beginnt um 8:00 Uhr endet um 9:30 Uhr. Der zweite Unterrichtblock beginnt um 10:00 Uhr und geht bis 11:30 Uhr. Der dritte Block geht als „Lernzeit“ von entweder von 11:45-12:30 in den ersten und zweiten Klassen oder 13:15 Uhr bis 14:00 Uhr in den dritten und vierten Klassen.
Dazwischen liegen die bewegten Pausen, das gemeinsame Frühstück und der Mittagstisch und die ungebundenen Freizeitangebote.
Von 14:00 Uhr finden entweder Pflichtunterricht oder verschiedene offene oder gebundene Angebote der Schule sowie der Vereine statt.
Der Tagesbetrieb endet von Montag bis Donnerstag um 15:30 Uhr, am Freitag um 13:15 Uhr.
Vereinbarkeit von Halbtags- und Ganztagsbetrieb der Grundschule
Die Halbtagsgrundschule startet seit 2013/14 ebenso wie die Ganztagsgrundschule um 8:00 Uhr und läuft parallel bis um 11:30 Uhr mit der Ganztagsgrundschule.
Um 11:30 Uhr geht die Halbtagsgrundschule in die Pause, die Ganztagsgrundschule in das Mittagsband. Je nach Unterrichtschluss der Halbtagsgrundschule kann auch ein gemeinsames Essen mit der Ganztagsgrundschule eingenommen werden.
Organisation des Mittagessens
Die Kinder, die sich für den Ganztagsbetrieb entscheiden, sind verbindlich verpflichtet, auch an der Gemeinschaft des Mittagstischs teilzunehmen.
Die Waldschule Walldorf hat bereits in der Vergangenheit in der großzügig ausgebauten Kernzeit und in der Ganztagswerkrealschule viel Erfahrung mit dem Mittagessen in der Schule sammeln können, es nehmen zurzeit etwa 180 Schüler täglich am Mittagessen der Waldschule teil. Das Essen für die Kinder wird von einem großen Caterer angeliefert, der auch die Schillerschule und das Schulzentrum beliefert. Die Strukturen sind gut und für den Ganztagesbetrieb sehr geeignet. Das Essen wird von Kindern und Eltern sehr gut angenommen.
Es wird verschiedenen Schichten gegessen und es gibt viele Parallelangebote im Hof, in der Aula, in den Räumlichkeiten der des Ganztagsbereiches, in den Flurbereichen, in Leseecken. Diese Räumlichkeiten und die Einbettung unserer Fachräume (Musik, BK, EDV, MNK, 2 Sporthallen waren schon sehr großzügig und wurden vom Schulträger weiter ausgebaut. So hat man nun einen Bewegungsraum, einen Lese- und Ruheraum, ein Musikraum, einen Kunstraum und einen großzügigen Aktionsraum mit vielen Möglichkeiten eingerichtet.
Pädagogische Gestaltungselemente der Mittagspause / des Mittagsbandes.
Die Kinder werden in die Vorbereitung des Raumes, z.B. Tisch eindecken, und in das Aufräumen nach dem Essen eingebunden.
Beim Mittagessen selbst findet nicht nur Aufsicht, sondern auch Erziehungsarbeit statt.
Von Beginn an werden feste Abläufe, Regeln und Tischsitten festgelegt und durchgeführt.
Es gibt Möglichkeiten zur Bewegung an frischer Luft oder in der Sporthalle, Ausruhen in den verschiedenen Räumen und Bereichen oder im Kreativbereich, immer begleitet von pädagogischem Fachpersonal. Die Schüler, die nicht beim Essen sind, können sich zurückziehen, um sich vom Vormittag auszuruhen. Sie können aber auch in Bewegungsbereiche gehen oder sich kreativ betätigen. Es ist vorgesehen, dass sich die Schüler wechselweise auch in mehrere Bereiche einbringen können. Grundsätzlich ist in Zukunft auch an gemischte, jahrgangsübergreifende Angebote gedacht. Wichtig ist Aspekt des individuellen Anspruches für eine gelungene Rhythmisierung durch den Tag.
Auch in dieser Phase des Ganztagsunterrichts werden die
- Feinmotorische Kompetenz
- Problemlösefähigkeit
- Informationstechnische Fähigkeit
- Formerfassung
- Kommunikationsfähigkeit
- Kritikfähigkeit
- Durchhaltefähigkeit
- Kulturtechnische Kompetenzen
gefördert und gefordert.
Organisation der zusätzlichen (klassen- oder jahrgangübergreifende Angebote, zeitlicher Wechsel der Angebote, Personaleinsatz)
Im ersten Jahr der Ganztagsschule konnte mit dem Einstieg der ersten Klassen kaum ein jahrgangsübergreifendes Angebot zustande kommen. Inzwischen im Jahr 2018 wird auch jahrgangsübergreifend und klassenübergreifend gearbeitet. Der Personaleinsatz wird durch die Unterstützung der Stadt Walldorf gewährleistet.
Raumplanung für Lern- und Freizeitangebote
Grundsätzlich sind Gebäudestruktur und das Raumangebot der Waldschule Walldorf für den Betrieb der Ganztagsschule hervorragend geeignet. Schon jetzt werden zwar durch den Betrieb der Ganztagsschule im Bereich der Werkrealschule viele Räumlichkeiten benötigt, die Fachräume sind aber trotzdem ein zusätzliches, sehr attraktives und nutzbares Angebot für die Zukunft der Ganztagsgrundschule. Es ist kein Problem, zu experimentieren, zu bauen, zu forschen, zu beobachten oder in den beiden vorhandenen EDV Räumen die Computer zu nutzen.
Gerade im Bereich des Mittagsbandes müssen die Schüler Möglichkeiten haben, sich an verschiedenen Orten einzufinden.
Das Essensangebot wird voraussichtlich in einigen Jahren in den Aula- und Bühnenbereich der Waldschule 0der in einen Neubau verlegt werden müssen.
Gerade fand eine „pädagogische Sanierung“ der Stadt Walldorf für die 4 Pavillons der Waldschule mit je 5 Klassenzimmern statt. Es wurden dort Differenzierungsräume und Lerninseln angebaut. Zwischen den Klassenzimmern wurden Türen eingebaut. Alle Pavillons wurden energetisch und akustisch saniert.
Die Schule hat einen hervorragend gestalteten Pausenhof mit Bewegungszonen. Hier besteht außer den üblichen Instandhaltungsarbeiten kein Nachrüstungsbedarf. Außerhalb des Zaunes befindet sich ein leicht zugänglicher Sportplatz mit Kleinfeld, Sprunggrube und 50 m Laufbahn. Direkt an der Schule bietet der Wald einen Waldspielplatz und ein kreatives Waldspielgelände zum Gestalten an.
Personalstruktur und Personalorganisation
Besonders im Mittagsband, im Lernbandbereich und AG Bereich war es wünschenswert, die hervorragende pädagogische Arbeit der Erzieherinnen aus der Kernzeit und dem Hort der Stadt Walldorf einzubinden.
Für die individuelle Förderung der Schüler sind Team-Teaching-Stunden innerhalb der Wochenplanarbeit und in Lerninseln unabdinglich. Seit dem Schuljahr 2011/12 wurden bereits hervorragende Ergebnisse in diesem Bereich im Unterricht der Grundschule erzielt.
Die Finanzierung für zusätzliche Kräfte werden vom Schulträger, aus dem Lehrbeauftragten-Programm, aus dem Jugendbegleiterprogramm und aus Spendengeldern geschaffen. Jeweils eine Erzieherin ist jeder Klasse ab 11:45 zusätzlich zu den Lehrern bis um15:30 Uhr zugeordnet. Die Zusammenarbeit soll ausdrücklich auf „Augenhöhe“ stattfinden. Seit dem Schuljahr 2013/14 sind außerdem FSJ- und BFD-Kräfte an der Schule.
Die Kooperationszeiten der Lehrer orientieren sich am jeweils gültigen Stundenplan, bisher war dies am Mittwochnachmittag. Teambesprechungen sind nach Möglichkeit in den laufenden Betrieb eingebaut. Sie sind notwendig, um alle Beteiligten zu informieren und abzustimmen.
Personelle Kontinuität ist notwendig, um feste Bindungen aufzubauen, ein durchgängiges Regelwerk zu festigen, eine intensive und gezielte Freizeitgestaltung und –betreuung zu gewährleisten, auch im Lernband, beim Anfertigen der Hausaufgaben und in den Arbeitsgemeinschaften. An der Waldschule ist seit dem Schuljahr 2012/13 eine 3-köpfige Steuergruppe für den Ganztagsbetrieb Grundschule eingerichtet, es gibt aber seit Jahren auch eine größere Steuergruppe für die Schulentwicklung.
Einbindung von Eltern und Schüler/-innen in die Gestaltung des Ganztagsbetriebs
Eltern wurden über den Elternbeirat der Schule informiert und eingebunden. Die Schulkonferenz hat einstimmig für die Ganztagsschule votiert. Der Schulträger hat eine Elternabfrage in den Kindergärten durchgeführt. In diese Abfrage konnten die Eltern Wünsche und Vorstellungen frei einbringen. Sie wurden in das Konzept eingearbeitet.
Der Förderverein der Waldschule hat bereits vor zwei Jahren eine Umfrage unter den Schülern durchgeführt, um Bedürfnisse und Wünsche für die Schule zu erfahren. Die Kosten trägt der Förderverein.
Zusammenarbeit mit Institutionen, Vereinen, Kirchen, etc.
Die Waldschule arbeitet unter anderem mit folgenden Partnern zusammen:
- Ballschule der Universität Heidelberg
- Blasorchester Walldorf
- Musikschule Südliche Bergstraße
- Kinderkunstschule KIKUSCH
- Tischtennis
- Turnverein TV Jahn, Turnen
- SG Astoria Walldorf, Handball
- Basketball Liga Heidelberg
- Jugendbegleiterprogramm
- Schülerhort
- Schülerbetreuung
- Ev. Kirche
- Schachverein
- Stadtwerke Walldorf /Schwimmbad
- Bogensportverein Walldorf
- Forstamt
- Nabu
Pädagogische Gestaltungselemente
Ausgehend von den Leitsätzen der Waldschule werden unsere Schüler individuell nach ihren Fähigkeiten und Neigungen über den ganzen Tag unterrichtet, und durch zusätzlich Forder- und Förderangebote bereichert. Ein individuelles Portfolio für jeden Schüler wird ab ersten Klasse eingerichtet und begleitet den Schüler über den Tagesablauf und für die Jahre an der Waldschule.
Die Bildungsangebote sollen vielfältig sein und die Schüler über den ganzen Tag bestärken. Wichtig ist, die Kenntnisse der deutschen Sprache zu vertiefen und auch die Mehrsprachigkeit zu berücksichtigen und zu fördern.
Über den ganzen Tag sollen so die Kinder eine verlässliche Begleitung durch Lehrer und weiteres Personal erfahren und die Zeit an der Schule als Lebensraum erfahren und sich wohl fühlen.
Lernband/Lernzeit
Die „Hausaufgaben“ werden im Pflichtunterricht als Schulcurriculum neben dem verpflichtenden Curriculum des Lehrplans in den Unterricht eingebunden. Im „Lernband“ nach dem Mittagessen um 13:15 – 14.00 Uhr wird verbindlich klassenintern und/oder klassenübergreifend der Unterricht vertieft und ergänzt. Unterstützt werden die Schüler und Lehrer durch pädagogisch geschulte Mitarbeiter aus den bisherigen Kernzeit und Hortbereich. Lernportfolios/Wochenpläne mit differenzierten Aufgaben sollen in verschiedenen auch jetzt schon an der Schule gehandhabten Arbeitsformen bearbeitet werden. Das „Selbstorganisierte Lernen“ ist dabei im Focus der Arbeit mit den Kindern. Beobachten – Beschreiben – Bewerten – Begleiten sind selbstverständliche Elemente des Unterrichts, nicht nur im Lernband.
Fördern
Zusätzlich zum Lernband und danach sollen für Schüler mit Förderbedarf klassenübergreifend oder klassenintern differenzierte Förderinhalte in verschiedenen attraktiven Formen angeboten werden. Ab 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr stehen jeweils von Montag bis Donnerstag zusätzliche Fachkräfte für die Vertiefung und das nachhaltige Einüben des Lernstoffes aus dem Unterricht des Tages zur Verfügung. Es gibt in der Praxis verschiedene Möglichkeiten der Umsetzung in Klassen und gemischten Gruppen innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers. Die schon vorhandenen Angebote der Stadt Walldorf wie z.B. die pädagogische Arbeit aus der Kernzeitbetreuung und die Sprachförderung der Stadt wurden in das Förderkonzept der Waldschule integriert.
Fordern
Alternativ zur Hausaufgabenbetreuung sollen für besonders interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler Projekte klassenübergreifend angeboten werden, die sich mit anspruchsvollen Themen beschäftigen.
Wie werden Aufgaben- und Übungszeiten in den Ganztagsablauf integriert?
Aufgaben- und Übungszeiten sind im Stundenplan der kommenden ersten Klassen in den beiden Unterrichtsblöcken am Vormittag, im Unterrichtblock 3 am Nachmittag und auch im Lernband eingebettet. Selbstverständlich können auch Module im AG-Bereich die Aufgaben- und Übungszeiten ergänzen.
Erlebnispädagogik
Für Grundschüler spielt die Erlebnispädagogik zur Entwicklung der Sozialkompetenz eine wichtige Rolle. Im Umfeld der Waldschule sind bereits jetzt vielfältige Möglichkeiten im Wald möglich. Direkt neben der Schule befindet sich ein Waldspielplatz, direkt daneben ein Erlebniswaldstück. Seit dem Schuljahr 2012/13 gibt es in der Turnhalle eine Kletterwand. Der Wald an sich bietet natürlich hervorragende Möglichkeiten für Exkursionen und Waldpädagogik. Diese Waldpädagogik wird fest im Wochen- beziehungsweise Monatsablauf eingeplant werden. Betreut werden diese Angebote durch geschulte Lehrer, Schulsozialarbeiter und weitere Partner. Inzwischen konnte eine Waldpädagogin gefunden werden.
Zusatzangebote – Arbeitsgemeinschaften
Es sollen weitere verschiedene Arbeitsgemeinschaften im Zeitfenster von 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr gewählt werden können. Es gibt Vorgespräche für weitere Angebote im sprachlichen Bereich und im EDV-Bereich.